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Eine bessere Zukunft servieren

Das Streben nach einer besseren Zukunft ist ein beständiger Antrieb für Miele. Er ist es auch für Restaurantbetreiberin Lara Gilmore.

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Während die Reichen und Berühmten sich um einen Platz in ihrem gefeierten Restaurant bemühen, kümmern sie sich enthusiastisch um die Armen und Unterprivilegierten – kostenlos.

Massimo Bottura und Lara Gilmore, das energetische Paar hinter dem besten Restaurant der Welt, gehört derzeit zu den am hellsten strahlenden Sternen am kulinarischen Firmament.

Beheimatet in Modena, Italien, wo sich ihr Restaurant Osteria Francescana befindet, reisen sie viel an die glamourösen Orte dieser Welt, wie London, Paris oder New York (der Heimat Gilmores). Dort treffen sie Persönlöichleiten wie David Chang, David Humm oder René Redzepi und Ferran Adrià. Vor kurzem eröffneten sie ein Restaurant im mondänen Gucci Garden in Florenz. Es könnte kaum besser laufen.

Dennoch bleiben die beiden geerdet, weder vom Ruhm noch vom Erfolg getrieben, sondern durch die glühende Leidenschaft für Essen, Kunst und Gemeinschaft. Während Massimo das extrovertierte, bekannte Gesicht des Restaurants darstellt, ist es Lara, die im Hintergrund die Fäden zieht und sich um Marketing und Kommunikation kümmert, der bedachte Gegenpart zum quirligen Chef. Als Tochter des Readers Digest Chefredakteurs lernte Lara schon in jungen Jahren die Bedeutung und den Wert von Hingabe, Fleiß und Tatendrang. Durch ihre Mutter, eine Sozialarbeiterin, kam sie bereits als kleines Mädchen mit Freiwilligenarbeit und sozialem Engagement in Kontakt. Sie brachte jungen Kindern das Lesen bei und sang an den Besuchstagen für die Insassen von Gefängnissen. „Was ich von diesen frühen Erfahrungen gelernt habe, ist die Tatsache, dass Gemeinschaft auf ganz unterschiedliche Weise betrachtet und definiert werden kann. Oft genug entsteht unser Gespür für Gemeinschaft nicht durch das, was wir für uns tun, sondern durch das, was wir für andere tun.“


Ihre Gemeinschaft: die ganze Welt

Später, als Mutter eines behinderten Sohnes, schuf Lara eine Gemeinschaft für Eltern, die in derselben Lage waren wie sie selbst. „Wir gründeten ein unterstützendes Netzwerk für Familien, die dieselben Probleme zu bewältigen hatten. Zusammen haben wir viele Möglichkeiten und Chancen für diese Familien und Kinder geschaffen. Mittlerweile hat sich diese Gemeinschaft in eine Non Profit Organisation verwandelt – Tortellante.“

Im November 2018 wird Tortellante ein Pasta Labor eröffnen, in dem junge Erwachsene mit Autismus lernen können, die traditionellen Tortellini aus Modena herzustellen. „Ich bin sehr stolz auf dieses Projekt, denn es bringt zwei Welten auf außergewöhnliche Weise zusammen, die mir sehr am Herzen liegen – das Kulinarische und das Soziale.“

Neben ihren beiden eigenen Kindern ist Lara Gilmore darüber hinaus auch wie eine Mutter für das 40-köpfige Team der Osteria Francescana, das sich aus allen Teilen der Welt zusammensetzt. Ihre Familie ist also weit über Länder- und Kulturgrenzen hinaus expandiert und dieser Umstand hat Laras Weltsicht stark beeinflusst.

Während andere ihre Bekanntheit wirkungsvoll dazu genutzt haben, ihr Geschäftsimperium stärker auszubauen, verschreiben sich Lara und Massimo mit Hingabe einer vollkommen anderen Art der Expansion: der Idee, dass Essen in der Welt etwas Gutes schaffen kann.

Als aktive Mitglieder der internationalen gastronomischen Szene bemerkten Lara und Massimo, dass sich etwas änderte, dass sich eine neue Form von Gemeinschaft bildete: „Eine Gemeinschaft, die Grenzen überschritt und versuchte, kulinarische Ideen in soziale Bereiche hineinzutragen.“ Im Jahr 2010 war es ein Gericht – Ein Aal, der den Fluss Po entlangschwimmt – das dazu genutzt wurde, ökologische Missstände rund um das Ökosystem des norditalienischen Flusses herum aufzuzeigen. Aus diesem Rezept entstand schließlich ein Kurzfilm und in der Folge eine Bewegung, die sich dafür einsetzte, dass die Lagunen des Po gereinigt wurden. 

Als 2012 ein Erdbeben in der Emilia Romagna die lokale Parmesan-Produktion in Teilen zerstörte und über 360.000 Käserräder davon bedroht waren, weggeschmissen zu werden, weil sie leicht beschädigt oder ihre Lagerstätte zerstört waren, entwickelte das Paar ein ganz schlichtes, schnell zuzubereitendes Rezept für ein Risotto cacio e pepe, verbunden mit einem weltweiten Aufruf an Kollegen und Freunde, dieses Rezept anzubieten und die Parmesanräder aus der Emilia zu kaufen. Jeder einzelne Parmesan wurde gerettet.

„Als die Diskussionen zur Expo 2015 anfingen, hatten wir uns bereits mental und emotional darauf eingestellt, die Message der Expo – Feed the planet – auf unsere ganz eigene Art und Weise anzugehen“ sagt Lara. Auf der Messe eröffneten sie das Refettorio Ambrosiano – ihre erste Gemeinschaftsküche, die darauf basierte, mit Lebensmittelresten und übrig gebliebenen Restaurantzutaten bedürftigen Menschen hochwertige Mahlzeiten zubereiten zu können. Dieser Ansatz führte ein Jahr später schließlich zur Gründung von Food for Soul. Seitdem sind die Refettorios – kommunale Speiseräume – überall auf der Welt wie Pilze aus dem Boden geschossen. Mittlerweile gibt es Ableger in Rio de Janeiro, London und Paris. Für den nordamerikanischen Kontinent ist das Paar in Gesprächen mit der Rockefeller-Foundation, um auch in den Vereinigten Staaten Fuß zu fassen. Bis heute vermochte es die Organisation, mehr als 45 Tonnen potentieller Nahrungsmittelabfälle in köstliche Gerichte zu verwandeln, die mehr als 150.000 Gäste in den verschiedenen Refettorios serviert wurden.   

Die Refettorios dienen Lara und Massimo auch dazu, ihre Liebe zur Kunst zu verbreiten. „Schönheit ist ein universelles Gut, das nicht geteilt werden kann. Je mehr Schönheit es gibt, umso schöner ist die Welt. So einfach ist das“ sagt Lara, die einen Abschluss in bildender Kunst besitzt. „Schönheit wird im Zusammenhang mit sozialen Projekten oft als überflüssig betrachtet. Wir hingegen sehen Schönheit als die eigentliche Bedeutung unserer Botschaft. Sie ist eine universelle Sprache und vermag es, neben gutem Essen, die Art zu verbessern, wie wir leben.“ Anstatt also einer strikten Ästhetik zu folgen, sind die Refettorios geschaffen worden „um mit den Gemeinschaften zu interagieren, mit ihnen in Resonanz zu gehen, sie willkommen zu heißen und zu repräsentieren“ erklärt Lara. „Schönheit kann verbinden, aber ohne Gastlichkeit verkommt sie zu einer Oberflächlichkeit. All unseren Projekten versuchen wir dieselben Prinzipien zugute kommen zu lassen, die wir auch auf die Osteria Francescana anwenden: die Qualität der Idee, die Kraft der Schönheit und der Wert der Gastfreundschaft.“


Positive Synergien schaffen

Lara und Massimo sind schon oft für verrückt erklärt worden, denn was sie vorhaben, scheint immer wieder unmöglich. Und doch ist es genau das, was sie immer wieder erreichen. „Wir mögen es, uns das Unmögliche auszumalen und es dann zum Leben zu erwecken. Es ist für uns sehr inspirierend, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die nicht aus der gastronomischen Welt stammen. Synergien zwischen Kunst, Wissenschaft und Geisteswissenschaften zu schaffen hält uns auf Trab und motiviert uns immer wieder aufs Neue. Die Verbindung zwischen verschiedenen Welten zu schaffen ist eine der Sachen, die mich am meisten antreiben. Wenn ich zum Beispiel eine 80-jährige Großmutter sehe, die einem 14-jährigen autistischen Jungen erklärt, wie man Pasta selber macht, dann erfüllt mich das mit Freude, denn ich sehe, dass sich beide gegenseitig helfen: es ist eine Form des Austausches. Gelegenheiten wie diese zu schaffen ist der treibende Faktor in meinem Leben. Und in all den Jahren in der Gastronomie habe ich herausgefunden, dass es zumeist das Unerwartete ist, das zu unglaublichen Entdeckungen führt.“

Genau wie Lara ihren Schaffensbereich durch die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten sowohl innerhalb wie außerhalb des gastronomischen Sektors erweitert hat, arbeitet Miele mit einer Reihe unterschiedlichster Partner daran, weltweit soziale Projekte voranzutreiben, insbesondere im edukativen und kulturellen Rahmen. Die unternehmenseigene Miele Foundation fokussiert ihre Aktivitäten hauptsächlich auf den deutschsprachigen Raum. Über die zahlreichen Vertriebsgesellschaften engagiert sich Miele jedoch weltweit in unterschiedlichsten Initiativen. Vom Aufbau von Schulen über die Unterstützung unterprivilegierter Kinder bis zur Unterstützung und Spenden für schwerkranke Kinder – es ist ein elementarer Bestandteil der Firmenphilosophie, die auf dem Unternehmenscredo „Immer besser“ fußt. Denn wer eine bessere Welt baut, erhält eine bessere Zukunft.