Geschichte der Zweiradproduktion bei Miele von 1916 bis 1960
– 1916: Vorbereitungen für die Fahrrad-Produktion in Bielefeld –
Mitten im Ersten Weltkrieg entscheiden sich Carl Miele und Reinhard Zinkann, Fahrräder zu bauen. Zehn Jahre nach Einrichtung des großen Stammwerks in Gütersloh wird mit dem Bau einer zweiten Fabrik in der benachbarten Stadt Bielefeld für die Herstellung von Fahrrädern begonnen. Der Standort Bielefeld wird gewählt, weil es hier schon eine Fahrradindustrie und erfahrene Facharbeiter gibt.
Der Besitz eines Automobils bleibt für die meisten Menschen vorerst ein Traum. Im Krieg ist daran gar nicht zu denken. Bis zum Beginn der Massen-Motorisierung sollen noch gut 40 Jahre vergehen. Auf dem Land wird derweil das Fahrrad zum wichtigsten Transportmittel. Die Landwirte und ihre Beschäftigten fragen nicht nur nach Milchzentrifugen, Butter- und Waschmaschinen, sondern auch nach Fahrrädern. Sie sind also eine ideale Ergänzung des Vertriebsprogramms.
Tatsächlich entwickelt sich das Fahrrad zum billigsten Verkehrsmittel, das den Wünschen und finanziellen Möglichkeiten der meisten Menschen entgegenkommt. Mit annähernd zwei Millionen Miele-Fahrrädern wird das Unternehmen an diesem Massenmarkt teilnehmen und mit weiteren 500.000 motorisierten Zweirädern bis zum Ende der fünfziger Jahre, in denen erst dann das Automobil seinen Siegeszug antreten wird.
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg - fast zugleich mit der Einstellung der Autoproduktion - starten die Vorarbeiten für die Herstellung von Fahrrädern. Der Kriegsausbruch 1914 stoppt das Vorhaben. Zwei Jahre später, 1916, erwerben die Firmeninhaber an der Schildescher Straße in Bielefeld umfangreiche Grundstücke für eine „große Fahrrad- und Maschinenfabrik“. Noch im gleichen Jahr entsteht ein erster Bauabschnitt, der zunächst für die Fertigung von Milchzentrifugenteilen genutzt wird, soweit die Räume nicht von der Heeresverwaltung belegt werden. Auch nach Errichtung des zweiten Bauabschnittes im Jahr 1919 kann die Fahrradherstellung noch nicht aufgenommen werden, weil die hierfür benötigten Stahlrohre fehlen.
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